Schütthaar Erfahrungsbericht

Streuhaar Erfahrungsbericht

Wie bereits in einem früheren Blog Beitrag berichtet bekam ich Anfang Dezember von HairLabs und Fidentia Hair das Angebot, kostenlose Proben für Schütthaar zu verschenken.

Eine großartige Chance einmal unabhängige Meinungen und Einschätzungen der Probanden über die Produkte zu erfahren.

Getestet wurden die Produkte Toppik und Ecobell, nach Unterschiedlichen Kriterien wie optischer Wirkung, Realismus, erreichen der gewünschten Haardichte, Alltagstauglichkeit usw. Ein ausführlicher Test und die endgültige Auswertung der von den Testpersonen ausgefüllten Fragebögen folgt in Kürze.

 

Heute möchte ich euch zunächst einen Erfahrungsbericht präsentieren, den mir einer der Probanden großzügiger-weise geschrieben hat, damit ich ihn euch zur Verfügung stellen kann.

Aber jetzt genug der Einleitung, hier ist der Streuhaar Erfahrungsbericht:

Schütthaar Erfahrungsbericht Testperson X

Einleitung

In den vergangenen Wochen hatte ich die Gelegenheit, zwei Schütthaarprodukte (Ecobell & Toppik) zu testen und zu vergleichen. Ich habe dunkelbraune Haare, trage gewöhnlich eine Haarlänge zwischen 4 bis 9 mm, bei Haarstatus III auf der Hamilton-Norwood-Skala.

Hamilton Norwood Schema Im vergangenen Jahr hatte ich gelegentlich mit dem Gedanken gespielt, mir Schütthaar zu kaufen. Letztlich hatte mich ein Blindkauf aber immer wieder abgeschreckt. Deshalb möchte ich mich bei direkthaar.de mit diesem Bericht für die Möglichkeit des kostenlosen Testens bedanken und gleichzeitig anderen Menschen Hilfestellung bei der Entscheidung geben, ob Schütthaar für sie in Frage kommt.

Erwartungen

Meine Erwartungen waren irgendwo zwischen „realistisch“ bis „nicht vorhanden“. Es sollte klar sein, dass noch eigene Haare vorhanden sein müssen, an denen das Schütthaar haften kann. Allgemein nahm ich an, dass ein optisch besseres Ergebnis erzielt werden würde, je länger die Haare sind. Konkreter war ich bei meiner Frisur davon ausgegangen, dass:

  1. die Haare am Oberkopf dichter wirken würden.

  2. die Haarlinie an der Front korrigiert werden könnte, d.h. weniger ausgefranste Geheimratsecken.

  3. die Geheimratsecken etwas geschlossen werden würden (möglicherweise Verbesserung von III auf Status II).

  4. Sport mit Schwitzen unmöglich sein würde.

  5. der kosmetische Effekt zwar sichtbar, aber auch als solcher erkennbar sein würde.

 

Anwendung

Die Versiegelung der Dosen habe ich jeweils nur zu etwa einem Drittel geöffnet, um dadurch sparsamer und genauer dosieren zu können. Wichtig war mir mit meinen kurzen Haaren, einen moderaten Effekt zu erreichen: Er sollte zwar sichtbar, aber nicht als offensichtlich „nachgeholfen“ erkennbar sein: Also zuerst etwas Schütthaar vor die Haarlinie gestreut und dann mit den Fingern ins Haar gestrichen. Nach der Korrektur der Front habe ich mit etwas mehr Abstand die Haarfasern breitflächiger auf den Kopf fallen lassen, um dort die Haardichte zu verbessern. Die ersten Male muss man etwas aufpassen, dass man die Haare gleichmäßig verteilt, so dass keine „Flecken“ entstehen: Am Anfang ist weniger mehr! Personen mit längerem Haar sollten die Fasern noch mit etwas Haarspray fixieren. Alles in Allem empfinde ich die Anwendung als schnell und einfach.

Optik

Die Farbe der Fasern stimmt sehr gut mit meiner natürlichen Haarfarbe überein. Verwende ich zu viel Schütthaar, sieht man aus kurzer Entfernung bei gutem Licht die Fasern als feinen Staub auf der Kopfhaut. Auch hier ist bei kurzen Haaren weniger mehr.

Hat man nach ein Paar Anwendungen den Dreh raus, kann man in zwei Minuten einen guten Effekt erzielen: Die Haarfasern schmiegen sich an das Eigenhaar an, wodurch einzelne Haare dicker wirken und gleichzeitig die allgemeine Haardichte optisch zunimmt. Folglich sollte Schütthaar bei etwas längeren Haaren und diffuser Ausdünnung am meisten bringen. So lange ich es nicht übertreibe und dadurch meine Kopfhaut färbe („viel hilft viel“), sehen die Fasern sehr natürlich aus und die Verwendung von Schütthaar ist für andere nicht zu erkennen.

Die Geheimratsecken lassen sich ein wenig verkleinern, wobei ich jedoch mit mehr gerechnet hatte: Offenbar tun sich die Fasern mit nicht-pigmentiertem, miniaturisiertem Vellushaar schwerer als mit Terminalhaar. Nichtsdestotrotz wirkt der Haarstatus an der Front/Haarlinie mit Schütthaar besser!

Zusammengefasst konnte ich wie erwartet meine Haardichte verbessern und die Haarlinie so korrigieren, dass die Front sauberer gezeichnet aussieht.

Stresstest

Generell war ich erstaunt, wie lange und gut die Fasern selbst ohne Haarspray allein durch ihre Elektrostatik am eigenen Haar haften. Auch nach dem Schlafen am Folgetag ist der Effekt da. Ein Abfärben auf Kleidung, Möbel habe ich nicht erkennen können. Wenn man bei längeren Haaren entsprechend mehr verwendet, könnte dies jedoch anders sein.

Feuchtes Wetter und Schwitzen sind unproblematisch. Schwierig wird es jedoch bei nassen Haaren und zusätzlichem Wischen, Kratzen etc. Dann hat man den feinen Staub an den Fingerkuppen. Ich denke jedoch nicht, dass sich Schütthaar deshalb vor anderen Hairstylingprodukten verstecken muss: Hat man Gel oder Haarspray verwendet, lässt man es auch nicht auf sich herabregnen und streicht sich dabei durch die Haare. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass sich die Fasern mit Shampoo beim Duschen rückstandslos herauswaschen lassen.

Zur Haltbarkeit lässt sich also festhalten: Vollkontaktsportarten (Judo, Boxen) sind zu viel des Guten, während Joggen, Fitnessstudio oder ähnliches unproblematisch sind.

Fazit

Man sollte nicht überzogene Erwartungen an Kosmetikprodukte stellen. Ich nehme an, dass Personen mit längeren Haaren und diffuser Ausdünnung mit Abstand am meisten profitieren und einen schlichtweg bemerkenswerten Effekt erreichen können. Man sollte sich aber dann darüber im Klaren sein, dass dementsprechend mehr Schütthaar verwendet wird, die plötzliche Veränderung für andere sofort sichtbar ist („hast du irgendetwas mit deinen Haaren gemacht“) und man mehr mit Wischen, Abfärben etc. aufpassen muss.

Zusammenfassend wurden meine Erwartungen dahingehen bestätigt, dass

  1. die Haare am Oberkopf sehr viel dichter wirken

  2. die Haarlinie an der Front sauberer gezeichnet ist

  3. und der Haarstatus gem. Norwood-Hamilton-Skala etwas besser wird

NICHT bestätigt wurde, dass

  1. Sport mit Schwitzen unmöglich ist: Denn die Fasern werden nicht „herausgespült“, so lange man nicht zusätzlich wischt, kratzt etc.

  2. der kosmetische Effekt zwar sichtbar, aber die Fasern auch als solche erkennbar sein würden: Denn das Schütthaar sieht überraschend natürlich aus. Man sollte sich nur in der Menge von unten herantasten.

 

Ich denke, dass ich Schütthaar in Zukunft zwar nicht tag-täglich, aber regelmäßig (abends weggehen, formelle Veranstaltungen etc.) benutzen werde. Da der Effekt je nach Menge nicht nur sichtbar, sondern auch auffällig ist, gebe ich allerdings auf Nachfrage meiner Mitmenschen zu, dass ich nachgeholfen habe. Wer einmal mit dem „Versteckspielen“ anfängt, muss es dann nämlich auch durchziehen und immer Schütthaar benutzen!

Die größten Profiteure (lange Haare bei gleichzeitiger diffuser Ausdünnung) müssen mehr mit Wischen etc. aufpassen, während die geringer profitierenden Anwender (sehr kurze Haare, AGA mit klassischen Geheimratsecken), weniger aufpassen müssen.

Dann ist es letztlich auch gleichgültig, ob man sich für Ecobell oder Toppik entscheidet. Denn Unterschiede im Aussehen der Fasern, in der Anwendung und im Stresstest konnte zumindest ich nicht feststellen.